
Prof. Dr. Christoph Plass | |
Leiter der Abteilung Krebsepigenomik | |
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) | |
Kurzprofil
Christoph Plass leitet die Abteilung Epigenomik am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg und ist Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Nach Abschluss seines Studiums der Biologie promovierte er an der Freien Universität Berlin und war dann Postdoktorand am Roswell Park Cancer Institute, Buffalo NY, USA. Er habilitierte 2005 an der Ohio State University, Columbus, USA und ist seit 2007 am DKFZ.
Expertise
Epigenetisches Profiling von Lungenkrebs
Epigenomik
- Lungenkrebs (LC)
- Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Christoph Plass | Professor |
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Joschka Hey | Doktorand |
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Reka Toth | Postdoc |
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Lungenforschung - Projekte
- Viele Lungenerkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Mukoviszidose (CF) teilen die Symptomatik der Schleimobstruktion. Trotzdem bleibt die Rolle von überschüssigem Schleim bei der Pathogenese weitgehend unklar. Die Gruppe von Christoph Plass postuliert, dass eine Schleimobstruktion zu epigenetischen Veränderungen der Atemwegsmakrophagen (AM) führt und diese die Pathogenese durch Entzündung und Emphysem antreibt. Um epigenetische Veränderungen zu erkennen, hat die Gruppe verschiedene genomweite Sequenzierungsansätze auf AM angewandt. Homogene Zellpopulationen wurden durch fluoreszenzaktivierte Zellsortierung (FACS - in Zusammenarbeit mit Michelle Paulsen, Partner UKHD) aus einem Mausmodell isoliert, das den epithelialen Na+ -Kanal (ßENaC) überexprimiert und die Symptomatik von obstruktiven Lungenerkrankungen teilt.
- Lungengewebe besteht aus über 60 unterschiedlichen Zelltypen. Unklar ist welche dieser Zelltypen die Ursprungszelle für Lungenkrebs ist. Da unterschiedliche Zelltypen auch unterschiedliche epigenetische Muster tragen, versucht die Gruppe in Maus-Experimenten einzelne Zelltypen aufzuzeigen und die DNA Methylome zu bestimmen, um sie mit denen aus Lungenkrebs zu vergleichen. Diese Vorgehensweise kann anzeigen, welcher Zelltyp die Ursprungszelle für Lungenkrebs ist.
- Der Methylom- und Proteom-Atlas für menschliche Lungenzellen: Neoplastisches Wachstum wird durch genetische/epigenetische Veränderungen in der Ursprungszelle ausgelöst. Im Laufe der Entwicklung treten weitere genetische Veränderungen im Krebsgenom auf, die den Tumorentstehungsprozess beschleunigen. Diese (epi-)genetischen Veränderungen lassen sich als einzigartige Genexpressionsprofile darstellen, die den malignen Phänotyp, einschließlich seiner Aggressivität und seines Ansprechens auf die Therapie, bestimmen. Die Information zum Phänotyp unterstützt die Ärzte bei ihren therapeutischen Entscheidungen . Bei vielen Krebsarten ist die genaue Ursprungszelle unbekannt, was zu einer ungenauen Diagnose und einer suboptimalen Behandlung führt. Dieser Mangel an Präzision ist inakzeptabel, da die Ursprungszelle durch ein einzigartiges Epigenom charakterisiert ist, dass den künftigen Phänotyp einer bösartigen Erkrankung zum Teil mitbestimmt. Die Identifizierung dieser Zelle über die Bestimmung ihres epigenetischen Profil könnte uns dieses Wissen liefern. Das zellspezifische Epigenom wird bei der Zellteilung getreu in die Tochterzellen kopiert. Während der Zelldifferenzierung, der Alterung der Zelle und als Reaktion auf Umweltreize wird das Epigenom jedoch moduliert und umprogrammiert. Infolgedessen weist jeder Zelltyp und die damit verbundenen Entwicklungsstadien unterschiedliche und hochinformative epigenetische Muster auf, die auf Einzel-Nukleotid-Ebene als DNA-Methylierungs- oder Histon-Modifikationsprofile mit Hilfe von hochempfindlichen Sequenzierungstechnologien der nächsten Generation und Einzelzellanalysen gemessen werden können. Zur Ermittlung des (epi-)genetische NSCLC Phänotyp werden wir epigenetische Datensätze von normalen Lungen- und NSCLC-Zelltypengenerieren und vergleichen.