
Prof. Dr. Natascha Köstlin-Gille | |
Arbeitsgruppenleiterin für Perinatale Immunologie | |
Abteilung Neonatologie des Universitätsklinikums Heidelberg | |
Berufllicher Werdegang
Natascha Köstlin-Gille ist Neonatologin, leitet die Arbeitsgruppe für Perinatale Immunologie in der Abteilung Neonatologie des Universitätsklinikums Heidelberg und hat seit 2025 eine Stiftungsprofessur der Else Kröner Fresenius Stiftung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Natascha Köstlin-Gille studierte Humanmedizin an der Universität Freiburg und absolvierte ihre Facharztausbildung und Weiterbildung Neonatologie am Universitätsklinikum Tübingen. In Tübingen leitete sie ebenfalls eine Arbeitsgruppe und sie habilitierte sich 2022 im Fach Kinder- und Jugendmedizin.
Expertise
Die Arbeitsgruppe von Natascha Köstlin-Gille erforscht die Besonderheiten des Immunsystems und dessen Zusammenspiel mit dem Mikrobiom während der Schwangerschaft und der Neugeborenenzeit durch Kombination von basis-immunologischen Untersuchungen mit modernen Hochdurchsatzverfahren, systembiologischen Ansätzen und klinischer Forschung. Ziel ist es, präventive und therapeutische Ansätze für immunologisch-inflammatorische Komplikationen während der Perinatalzeit zu entwickeln und damit frühe Schädigungen zu verhindern, Prägungsvorgänge individualisiert zu steuern und die langfristige Gesundheit zu verbessern.
- Immunologie der Schwangerschaft
- Mikrobiom-Immun-Interaktion in der Perinatalzeit
Immunadaptation des Neugeborenen
1. Schwarz J, Rühle J, Stephan K, Dietz S, Geißert J, Schoppmeier U, Frick JS, Hudalla H, Lajqi T, Poets CF, Gille C, Köstlin-Gille N, Targeted deletion of HIF-1α in myeloid cells of neonatal mice: decreased accumulation of myeloid-derived suppressor cells and altered microbiome. Eur J Immunol., 2023
2. Dietz S, Schwarz J, Velic A, González-Menéndez I, Quintanilla-Martinez L, Casadei N, Marmé A, Poets CF, Gille C, Köstlin-Gille N. Human Leucocyte Antigen G and Murine Qa-2 Are Critical for Myeloid Derived Suppressor Cell Expansion and Activation and for Successful Pregnancy Outcome. Front Immunol. 2022
3. Köstlin N., Schoetensack C., Schwarz J. Spring B, Marmé A., Goelz R., Brodbeck G., Poets CF, Gille C. Granulocytic myeloid-derived suppressor cells (GR-MDSC) in Breast Milk (BM): GR-MDSC accumulate in human BM and modulate T-cell and monocyte functions. Front Immunol, 2018
4. Köstlin N, Hofstädter K, Ostermeir AL, Spring B, Leiber A, Haen S, Abele H, Bauer P, Pollheimer J, Hartl D, Poets CF, Gille C. Granulocytic myeloid.derived suppressor cells accumulate in human placenta and polarize towards a Th2 phenotype. J Immunol, 2016
5. 29. Köstlin N, Kugel H, Spring B, Leiber A, Marmé A, Henes M, Rieber N, Hartl D, Poets CF, Gille C. Granulocytic myeloid derived suppressor cells expand in human pregnancy and modulate T-cell responses. Eur J Immunol, 2014
Rühle, Jessica | PhD Studentin |
Snaidr, Laura | PhD Studentin |
Lungenforschung - Projekte
1. Die Rolle von neonatalen Neutrophilen (NNC) für die Ausreifung der Atemwegsimmunität und die Entwicklung inflammatorischer Lungenerkrankungen
Neutrophile sind die ersten zirkulierenden Immunzellen, die im Rahmen von Entzündungsreaktionen reagieren. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede in der Immunantwort von Neutrophilen des Erwachsenen und des Neugeborenen. Z.B. haben Neugeborene eine hohe Anzahl neutrophiler Zellen mit immunsuppressiven Eigenschaften, so genannte granulozytäre myeloide Suppressorzellen (GR-MDSC). In unserem Projekt untersuchen wir die Rolle der NNC und insbesondere von GR-MDSC für die Regulation der neonatalen Atemwegsimmunität und für die Pathogenese der Bronchopulmonalen Dysplasie in in vitro Modellen und im Tiermodell.
2. Inhalative Probiotika als Ansatz zur Prophylaxe der bronchopulmonalen Dysplasie (BPD)
In verschiedenen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass Veränderungen des intestinalen aber auch des pulmonalen Mikrobioms im Sinne einer Fehlbesiedlung oder „Dysbiose“ mit Lungenerkrankungen im Kindesalter assoziiert sind. In Zusammenhang mit der BPD konnte gezeigt werden, dass der Nachweis von Ureaplasma spp. sowie das Fehlen (bzw. ein nur geringer Nachweis) von Lactobacillus spp. im Atemwegsmikrobiom mit dem Auftreten der BPD assoziiert waren. In unserem Projekt untersuchen wir den Effekt einer inhalativen Verabreichung von Lactobacillus rhamnosus auf die Zusammensetzung des Atemwegsmikrobioms und die Pathogenese der BPD im Tiermodell.