
Prof. Dr. med. Alexander Dalpke | |
Ärztlicher Direktor | |
Med. Mikrobiologie und Hygiene, Zentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum Heidelberg | |
Berufllicher Werdegang
Alexander Dalpke studierte in Göttingen Humanmedizin, wo er im Fach Medizinische Mikrobiologie promovierte. Nach der Habilitation an der Universitätsklinik Marburg, wechselte er 2005 an das Universitätsklinikum Heidelberg, wo er eine Forschungsgruppe der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene leitete und von 2006 bis 2018 eine Professur innehatte. In dieser Zeit bearbeitete er Teilprojekte in den Sonderforschungsbereichen 405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“ und 938 „Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität“. Von 2019 bis 2022 war Alexander Dalpke Ärztlicher Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Universitätsklinikum Dresden. Von dort wechselte er 2022 als Ärztlicher Direktor der Abt. Med. Mikrobiologie und Hygiene im Zentrum für Infektiologie an das Universitätsklinikum Heidelberg. Alexander Dalpke ist Teilprojektleiter im TRR 319: RMaP „RNA Modifikation und Prozessierung“.
Expertise
Dalpkes wissenschaftliches Interesse gilt der Infektionsimmunologie: Seine Forschungsgruppe interessiert sich insbesondere für die RNA von Bakterien und wie diese vom angeborenen Immunsystem erkannt und von körpereigener RNA unterschieden wird. Ein zweiter Schwerpunkt ist das Mikrobiom, also die bakterielle Besiedlung von Körperorganen, speziell der Lunge sein. Die Arbeitsgruppe Dalpke untersucht, wie sich die Zusammensetzung des Mikrobioms bei chronischen Lungenerkrankungen wie Mukoviszidose, COPD oder auch Asthma, verändert. Anders als bisher gedacht verursacht dabei nicht ein einzelner krankmachender Keim die häufig auftretenden Entzündungen, sondern die fehlregulierte Zusammensetzung, z.B. die insgesamt höhere Besiedlungsdichte oder das Überhandnehmen bestimmter Bakterienarten. Das Zusammenspiel von kommensalen und pathogenen Erregern ist Gegenstand aktueller Forschungen.
- Polymikrobielle Infektionen bei Patienten mit Zystischer Fibrose
- Infektionsimmunologie, Nukleinsäureerkennung im angeboren Immunsystem
- Cystische Fibrose (Mukoviszidose)
- Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung
- Arbeitsgruppe Mikrobiom & Metagenom
1. Metzger M, Gräber S, Stahl M, Sommerburg O, Mall M, Dalpke A and Boutin S. A volatile and dynamic longitudinal microbiome is associated with less reduction in lung function in adolescents with cystic fibrosis. Front Cell Infect Microbiol, 2021, 11:763121. doi: 10.3389/fcimb.2021.763121.
2. Frey DL*, Boutin S*, Dittrich S*, Graeber SY, Stahl M, Wege S, Herth F, Sommerburg O, Schultz C, Mall M, Dalpke A. Relationship between airway dysbiosis, inflammation and lung function in adults with cystic fibrosis. J Cyst Fibr, 2021, S1569-1993(20):30954-1
3. Kolbe U, Yi B, Poth T, Saunders A, Boutin S, Dalpke A. Early cytokine induction upon Pseudomonas aeruginosa infection in murine precision cut lung slices depends on sensing of bacterial viability. Front Immunol, 2020, 11: 598636. doi: 10.3389/fimmu.2020.598636
4. Boutin S, Dalpke AH. Acquisition and Adaptation of the airway microbiota in the early life of cystic fibrosis patients. Mol Cell Pediatr, 2017, 4(1): 1-9. doi: 10.1186/s40348-016-0067-1.
5. Boutin S, Graeber SY, Stahl M, Dittrich SA, Mall MA and Dalpke AH. Chronic but not intermittent infection with Pseudomonas aeruginosa is associated with global changes of the lung microbiome in cystic fibrosis. Eur Respir J, 2017, 50 (4): 1701086, doi: 10.1183/13993003.01086-2017
Andrew Tony-Odigie | Post-doc | ||||
Selina Hassel | Technician |
Lungenforschung - Projekte
Mikrobiomanalyse bei zystischer Fibrose.
Die Wechselwirkungen zwischen Bakterien und ihrem Wirt reichen von der Pathogenität bis zum Mutualismus. Aus evolutionärer Sicht werden die Beziehungen zwischen Wirt und Bakterien nicht mehr als ein ökologisches Zweikomponentensystem betrachtet, sondern als ein komplexes interaktives Netzwerk. Zystische Fibrose (CF) ist durch eine gestörte mukoziliäre Clearance gekennzeichnet, die mit polymikrobiellen chronischen Infektionen der Atemwege einhergeht. Diese Infektionen, die zu anhaltenden Entzündungen und periodischen Episoden akuter pulmonaler Exazerbationen führen, tragen zu einer irreversiblen Verschlechterung der Lungenfunktion bei Mukoviszidose bei. Der Zusammenhang zwischen bakteriellen Infektionen und der Verschlechterung der CF-Lungenfunktion ist jedoch noch nicht geklärt. Wir untersuchen das Mikrobiom der CF-Lunge mit dem Ziel, verschiedene Fragen zur Resilienz des CF-Mikrobioms, zur Wirkung einer Antibiotikabehandlung und zu einer möglichen, durch Exazerbationen verursachten Dysbiose zu beantworten. In einem aktuellen Projekt befassen wir uns mit der Hypothese, dass bestimmte kommensale Bakterien der Atemwege mit CF-Pathogenen interagieren und somit eher positive Wirkungen entfalten könnten. Diese Arbeit konzentriert sich auf die Interaktionen von kommensalen Bakterien mit Pseudomonas aeruginosa in in-vitro-Systemen sowie auf Mikrobiom- und Metagenomik-Studienin Biomaterialien von entsprechenden Patientenkohorten.


Vergleich von kulturell vs. Sequenzierungs-basierten Erregernachweisen bei Patienten mit Mukoviszidose